Aus dem Design Thinking Newsletter – Oktober 2020
Dienstag, halb 9 in einem großen, hellen Veranstaltungsraum in der Firmenzentrale einer bekannten deutschen Beratungsfirma für Finance und Tax. 17 Personen betreten nach und nach den Raum. Anzug mit Krawatte die Männer, Business Dress die Frauen. Am Workshop würden alle Hierarchieebenen teilnehmen. Ich wurde vorgewarnt.
Finales Briefing
Im Raum stehend, die Teilnehmer*innen begrüßend erinnere ich mich an das finale Briefing der Personalabteilung. Das Unternehmen sei sehr hierarchisch strukturiert und auch zwischen den Mitarbeiter*innen wettbewerbsorientiert. Wer im Unternehmen aufsteigen und vom Associate zum Partner werden möchte, dürfe sich keine Fehler erlauben. In der Teilnehmergruppe wären sowohl junge Mitarbeiter*innen, die erst kurze Zeit bei uns sind (Associates), als auch ein Senior Partner angemeldet. Die beiden Mitarbeiterinnen der Personalabteilung waren gespannt, wie letztere auf Design Thinking und insbesondere die hierarchielose Arbeit im Workshop reagieren würden.
Der Silberrücken im Workshop
Ein Teilnehmer hob sich sichtlich und spürbar von den anderen ab. Sein graues Haar täuschte nicht darüber hinweg, dass hier ein Mensch stand, der voller Energie für seine Tätigkeit war (warum sollte er sonst die Möglichkeiten der firmeninternen Weiterbildung nutzen?) und man sah ihm an, dass er sich seiner herausgehobenen Position durchaus bewusst war. Er war Mitte 50 und strahlte Autorität aus. Autorität vor der man sich fürchten müsste, ….